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{Rezension} Killing Mr. Griffin


Titel: Killing Mr. Griffin || Autor: Lois Duncan

OT: Killing Mr. Griffin || Verlag: cbt (2012)

Seiten: 320 || Preis: 7,99€ (Taschenbuch)


David dachte an sein Leben, das ihm plötzlich wie eine meterhohe, drohende Welle vorkam, die von hinten auf ihn zurollte. Er nickte. - Ich bin dabei. - Seite 56



Mr. Griffin ist der wahrscheinlich meist gehasste Lehrer der Del Norte High School. Er fordert viel, ihm sind außerschulische  Aktivitäten egal und mit seinen strengen Bewertung gefährdet er die Schnitte vieler Schüler.

Der aufgestaute Ärger führt dazu, dass Betsy, Sue, David, Jeff und Mark Mr. Griffin eine Lektion erteilen wollen. Doch das Unternehmen läuft schief und der Lehrer stirbt. Niemand soll davon je etwas erfahren und ganz besonders einer der Gruppe ist bereit alles dafür zu tun.



Der Schreibstil von Lois Duncan zählt definitiv zu den besseren. Ohne Stocken ließen sich die ca. 300 Seiten sehr zügig lesen.

Die große Stärke der Geschichte sind sicherlich die Charaktere. Obwohl es relativ viele sind, lernt man ihren kompletten Hintergrund kennen. Dadurch dass diese so unterschiedlich sind, ist es sehr spannend zu sehen, was passiert, wenn sie aufeinandertreffen und wie unterschiedlich sie mit der Situation umgehen.

Leider war die Geschichte etwas vorhersehbar. Man weiß relativ schnell wer der „Böse” ist, beziehungsweise hat gar nicht das Gefühl, dass es groß verschleiert werden soll. Und ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass man niemandem trauen sollte, der Katzen anzündet.

Ich hatte nach dem Lesen des Klappentexts auch eher eine etwas andere Geschichte erwartet. Eher dass diese eine Person die anderen der Gruppe nacheinander umbringt. So nach dem Motto 'Two can keep a secret if one of them is dead.'

Die Covergestaltung finde ich ganz ok. Ich mag Cover mit nur / überwiegend Schrift ja total gerne. Trotzdem wäre es noch ein bisschen cooler gewesen, wenn die Schrift mehr an Schule erinnert hätte. Obwohl das, glaube ich zumindest, versucht wurde, könnte es besser als Kreide und Tafel zu erkennen sein. 




Ein netter Zeitvertreib, wenn man gerade nichts lesen möchte, das allzu anspruchsvoll ist. Die Personenkonstellationen sind sehr spannend, die Story an sich leider eher weniger. 

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{Rezension} Weil ich Layken liebe


Titel: Weil ich Layken liebe || Autor: Colleen Hoover

OT: Slammed (Slammed #1) || Verlag: dtv (2014) || Seiten: 384

ISBN: 978-3-423-71562-1 || Preis: 9,95€ (Taschenbuch)


„Das ist nicht der Tod, der euch eins in die Fresse hat, sondern das Leben, Layken. Das ist nun mal so, dass einer Menge Leute verdammt viel Scheiße passiert. Zu vielen Leuten zu viel Scheiße.” Seite 233


Layken ist 18 Jahre alt und gerade mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter nach Michigan gezogen. Sie haben ihr Haus in Texas verlassen, nachdem ihr Vater an einem Herzinfarkt gestorben ist. Kaum im neuen Umfeld angekommen, lernt sie Will kennen. Die beiden erleben drei wunderschöne Tage zusammen, bis am vierten Tag etwas passiert, dass alles verändert.



Diese Geschichte ist wirklich so voller Liebe, wie ich es lange bei keiner hatte.

Im Vorfeld hatte ich schon von vielen gehört, dass sie weinen mussten beim Lesen. Da hatte ich bei der „ersten Wendung” halt was anderes erwartet. Mehr sowas wie einen Unfall, aber es gab dann ja noch die zweite große Wendung / Eröffnung. Die war dann ein bisschen vorhersehbar, doch mittlerweile ist ja eh alles schon mal in irgendeiner Form dagewesen. Und als Vielleser erkennt man die Anzeichen natürlich etwas früher. *hust* ;)

Kompliment an Hoovers Stil, denn die Geschichte ist einfach toll geschrieben. Man wird praktisch in die Geschichte gesogen und fühlt sich in der Welt, die die Autorin geschaffen hat, zuhause. Deswegen war es auch total schade, dass das Buch so schnell zu Ende war. Die 380 Seiten kommen einem nämlich mehr wie 200 vor. Und das ist definitiv ein gutes Zeichen.

Die Charaktere wachsen einem sofort ans Herz, es ist, als könne man gar nicht anders. Und das gilt nicht nur für Layken und Will, das gilt ebenso für die Nebencharaktere wie Eddie und Gavin. Es kommen so viele liebevolle Details und kleine Ideen vor, zum Beispiel wenn es um die kleinen Brüder geht, dass das Lesen zu einem riesigen Spaß wird. Ich musste sehr oft schmunzeln.

Natürlich gibt es auch Stellen, die sehr traurig, ja fast herzzerreißend sind, aber wenn man das Buch zuklappt, hinterlässt es ein gutes Gefühl. Ein hoffnungsvolles Gefühl.

Die Gestaltung gefällt mir, obwohl sie keinen richtigen Bezug zum Inhalt hat. Ich finde es toll, wie die Anfangsbuchstaben „Will” ergeben und die Farben aufeinander abgestimmt sind. Beim zweiten Band sind die Farben nämlich getauscht. Blau / Türkis hinter der Schrift und Pink für den Sticker. Außerdem passen die Farben super zur jeweils erzählenden Person. Pink für Layken und Blau für Will. Noch cooler hätte es nur sein können, wenn der zweite Titel ebenfalls einen Namen ergibt. Aber Layken klingt natürlich besser als „Wiwl”. ;)




4,5 Buchkrönchen für die Geschichte von Layken und Will. Absolute Empfehlung für jedes Mädchen und jeden Liebesgeschichtenliebhaber. Außerdem ein großes JA für den zweiten Teil, mit dem ich es mir jetzt gemütlich mache.

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{Neuzugänge} In english, please!


Ich melde mich mit ein paar Neuzugängen aus dem Wochenende und einem 24h-Kurzurlaub in St. Peter-Ording zurück. Seit Ostern haben sich ein paar Bücher angesammelt, die ich euch nicht vorenthalten möchte und deshalb beginne ich einfach mal mit den englischen Neuzugängen. 
Unter dem Titel und dem Autor findet ihr den deutschen Titel und den Namen des Verlags, in dem er vertrieben wird. Tatsächlich sind alle bis auf das ebook, das gerade erst erschienen ist, auf deutsch erhältlich. Ich bin mir aber nicht 100 % sicher, dass noch alle regulär vertrieben werden. Ansonsten sind sie aber bei Medimops oder ReBuy erhältlich (wenigstens bis zur Erstellung dieses Posts).



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{Rezension} Damals war es Friedrich


Titel: Damals war es Friedrich || Autor: Hans Peter Richter

Verlag: dtv (pocket) || Seiten: 176

ISBN: 978-3-423-07800-9 || Preis: 6,95€ (Taschenbuch)

Besuche uns bald wieder!, flüsterte er. Und dann noch leiser, flehte er: Verrat uns nicht, sonst nimmt man uns alles ab. S. 122


Sie sind gleich alt und wachsen im gleichen Haus auf. Sie werden Freunde und gehen auf die gleiche Schule. Doch es gibt einen großen Unterschied: Friedrich ist Jude. Gab es bisher nur wenig Probleme deswegen, ändert sich alles, als Hitler an die Macht kommt.



Ich möchte damit beginnen, zu sagen, des ich dieses Buch privat gelesen habe und es nicht für die Schule lesen musste. Ich glaube das ist wichtig, denn oft schneiden Bücher schlechter ab, wenn ein gewisser Zwang besteht sie zu lesen. 

Die dtv-Bücher werden ja ziemlich oft im Unterricht eingesetzt, deswegen ist die Sprache relativ leicht verständlich und einfach zu lesen. Der leichte Schulbuch-Nachgeschmack hat mich persönlich aber nicht gestört.

Ich mochte, dass das Thema durch die beiden Jungs von einer Seite beleuchtet wird, von der Jugendliche sicher einen viel besseren Zugang finden.

Gut gefallen hat mir auch, wie die Veränderungen, die die beiden Jungen durchleben, wunderbar authentisch dargestellt werden. Ungeschönt wird beschrieben, wie sich die Menschen gegen die Juden wenden und welche unbegreiflichen Ungerechtigkeiten dadurch entstehen. Obwohl das nicht mein erstes Buch zu diesem Thema war, hat sich bei mir an einigen Stellen erneut Fassungslosigkeit breitgemacht. Ich denke für den Einstieg in das Thema ist dieses Buch recht gut.

Die Covergestaltung finde ich jetzt nicht so wunderhübsch, die Farben sind einfach nicht mein Fall. Aber wenigstens stellt das Foto eine Verbindung zum Buch dar.




Wenn jemand sich für Bücher mit geschichtlichem Hintergrund interessiert, sollte er sich „Damals war es Friedrich” mal näher anschauen. Ob Junge oder Mädchen - ganz egal.

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{Rezension} Delia - Die saphirblauen Augen (Delia Trilogie #1)



 Seiten: 494 || Format: ebook || Preis: 2,99€

Wie aus dem Nichts funkelten mir plötzlich zwei gelb glühende Augen entgegen, sodass sich meine Hände verkrampft am nächsten Baum festklammerten, um Halt zu finden. Was ist das … - S. 67


Delia ist eigentlich eine ganz gewöhnliche Architekturstudentin aus Houston, wären da nicht die wiederkehrenden Albträume und Leander Jackson, die ihre Welt mit einem Mal auf den Kopf stellen. Leander eröffnet ihr die Welt der Halbwesen, die Welt der Gestaltwandler. Und dann muss Delia sich entscheiden, denn es ist kein Zufall, dass sie in das Geheimnis eingeweiht wird.


Die Idee, die der Geschichte zugrunde liegt hat mir eigentlich gefallen. Deren Umsetzung leider nicht.

Es gab viele neue Aspekte über Halbwesen, die super interessant waren. Die Geschichte ist schlüssig konstruiert und es gab keine groben Handlungs- oder Logikfehler. Allerdings ist konstruiert ein Punkt, der auch negative Auswirkungen hatte. Die Dialoge, das gesamte Miteinander der Figuren war mir zu konstruiert.

Die vielen Gefühle, mit denen Delia zu kämpfen hat, wurden gut dargestellt, trotzdem habe ich sie nicht in mein Herz schließen können. Das gleiche Problem hatte ich mit Leander, denn obwohl er ein aufopferungsvoller, starker und gutaussehender Freund ist, blieb er als Figur zu distanziert. Ein generelles Problem von Jugendliebesgeschichten, dass leider auch hier vorkommt, ist die „Ich versteh gar nicht warum er ausgerechnet mich will, er könnte doch jede haben”-Art der Mädchen.

Die Geschichte lässt sich im Laufe des Buches immer besser lesen. Wenn die ersten 2/3 auf dem Niveau des letzten gewesen wären, hätte meine Bewertung anders ausgesehen. Ich habe einfach keinen guten Einstieg in das Buch gefunden.

Ein großes Problem hatte ich beim Lesen mit den vielen kleinen Fehlern. Und obwohl das in erster Linie nichts mit der Geschichte zu tun hat, macht es doch einen wichtigen Teil des Gesamtpakets aus. Über 2-3 fehlende Buchstaben oder Buchstabendreher kann ich hinwegsehen, aber hier waren es mehr als 2-3 und teilweise fehlten ganze Wörter. Zudem gab es einige Formulierungen, die unglücklich gewählt waren. Beispielsweise „Es war kaum zu spüren, jedoch nahm ich es wahr.” oder „…orientierungslos Richtung Strand.” Da hats dann einfach gehakt, obwohl ich natürlich verstehe worum es der Autorin geht. Man merkt, dass sie viel Herzblut in die Geschichte gesteckt hat.

Abschließend kommen wir zur Covergestaltung. Die gefällt mir wirklich gut. Die Farben sind toll gewählt und es bringt einen direkt in die passende Stimmung.



Wer auf Fantasyromane mit einer Prise Liebesgeschichte steht, kann bei Amazon mal einen Blick ins Buch werfen. Vielleicht findet der ein oder andere einen besseren Zugang zur Geschichte als ich.


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Montagsfrage #6

Diesmal bin ich mal wieder mit einer Montagfrage am Start. Wenn ihr mitmachen wollt, klickt einfach bei der Nina von Libromanie vorbei.


Diesmal lautet die Frage:

Autor oder Autorin? Von wem lest ihr mehr Bücher?

Um diese Frage zu beantworten, habe ich mal grob mein Bücherregal überflogen und schnell eine Strichliste erstellt. Im Vorfeldhabe ich von einigen gehört, dass sie viel mehr Bücher von Autorinnen besitzen. Mir war klar, dass ich auch viele Bücher von Autoren habe, aber dass das Ergebnis dann doch so relativ knapp ausfallen würde, hätte ich nicht gedacht.


Ich mag solche Fragen, bei denen man sozusagen sein eigenes Buchkaufverhalten analysiert total gerne. Herausfinden ob man nicht doch unterbewusst eine Entscheidung trifft, die Thema, (Cover)Farbe oder eben Autor betrifft.

Bei mir scheint das Geschlecht ja eher keine Rolle zu spielen, aber ich habe auch viele verschiedene Genres im Bücherregal stehen. Wenn jemand also total auf Liebesromane steht kann ich verstehen, dass die weiblichen Autoren in der Überzahl sind (trotz Nicholas Sparks ;)).

Sieht das bei euch ähnlich oder ganz anders aus?


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{Rezension} Mein Sommer nebenan


Titel: Mein Sommer nebenan || Autor: Huntley Fitzpatrick 

OT: My Life Next Door || Verlag: cbj (2013) || Seiten: 512

ISBN: 978-3-570-15572-1 || Preis: 16,99€ (Hardcover)

Man wiegt sich in Sicherheit, denkt nichts könne einem etwas anhaben, so perfekt fühlt sich alles an, so wunderbar. Bis man sich plötzlich in einem Albtraum wiederfindet, der alles Vorstellbare übersteigt. - S. 343


Samantha ist 17 und wohnt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in einem kleinen Küstenort in Connecticut. Der Sommer hat gerade begonnen und damit auch der Wahlkampf ihrer Mutter, die erneut zur Senatorin gewählt werden will. 
Das komplette Gegenteil ihrer Familie sind die Garretts von nebenan. Sie haben acht Kinder und da läuft alles ein bisschen chaotischer ab. Trotz des Verbots ihrer Mutter lernt Sam eines abends Jase Garrett etwas näher kennen. Die beiden verlieben sich und es scheint als wäre das zwischen ihnen etwas ganz Großes, bis das Schicksal zuschlägt. Und dann muss Samantha entscheiden, was das Richtige ist.


„Mein Sommer nebenan” ist ein wunderbares Buch über Freundschaft, Liebe, Vorurteile, Verantwortung und Schuld.

Der Schreibstil ist einfach fantastisch. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Da hatte die Autorin wirklich ein Händchen. Und das Buch ist fesselnd, obwohl es nicht viel Action bereithält.

Die Charaktere sind sympathisch. Allen voran die Familie Garrett mit Jase, Patsy, Andy und George. Man lernt im Laufe des Buches mehr über ihre Wünsche und ihre Motivation, man lacht, leidet, ärgert und freut sich mit ihnen. Mir hat es total gefallen, wie ich mitten ins Buch,mitten in die Geschichte gesogen wurde. Für ein paar Tage hatte ich wirklich das Gefühl, es wäre Sommer in Connetticut.

Man ahnt, dass mir das Setting sehr gut gefallen hat. Obwohl mein Gehirn auch irgendwie abschaltet, wenn es um kleine Orte an der amerikanischen Ostküste geht. ;) Ich steh einfach auf dieses Imbiss am Strand-, Wasser-, Möwen-, Leuchtturm- und Boote-Zeug.

Das einzige, was man bemängeln könnte, wäre die Übersetzung von 'Jesus'. Das kommt nämlich sehr oft vor und ich weiß nicht, ob das an mir liegt, aber hier im Norden benutzt man das eher nicht im täglichen Sprachgebrauch. Ich verstehe, dass das sicherlich manchmal schwer ist, bestimmte Wörter oder Ausrufe ins deutsche zu übersetzen, aber dann wäre es mir lieber, wenn man etwas ähnliches benutzt.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zur Umschlaggestaltung. Joa… hmmm… Geht, ist ganz hübsch, aber den Mörder-Zusammenhang zum Buch suche ich vergebens. Die beiden treffen sich nämlich nicht jeden Abend heimlich auf einem Baum. Ist zum rumknutschen ja wahrscheinlich auch nicht so geeignet. „Mein Sommer nebenan” ist die Geschichte, die jedes Mädchen neben dem Liegestuhl liegen haben sollte.



                                 

Das ist die Geschichte, die jedes Mädchen diesen Sommer neben dem Liegestuhl liegen haben sollte. Und es ist dann auch ganz egal, wo dieser Liegestuhl steht.


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Leseliste Mai '14 + SuB-Losung



Quellen: Amazon // Loewe // Goldmann

Delia - Die saphirblauen Augen - Mia Bernauer
Soul Beach: Frostiges Paradies - Kate Harrison
Die Bestimmung - Veronica Roth

Auf „Soulbeach” freue ich mich sehr, da ich nach einem Monat voller Liebesgeschichten endlich mal wieder was mit Spannung brauche. Da reiht sich „Die Bestimmung“ direkt mit viel Action ein. Ich bin mittlerweile schon auf Seite 150 angekommen und es kommt mir so vor, als hätte ich nur 30 gelesen. Definitiv ein gutes Zeichen! :)

Dann durfte meine Schwester wieder Glücksfee spielen und mir zwei Bücher aus meinem SuB-Glas ziehen. Folgendes ist dabei rausgekommen:

Killing Mr. Griffin - Lois Duncan
Die unendliche Geschichte - Michael Ende


Quellen: cbt // Goodreads

Mit den Büchern bin ich ganz zufrieden. „Killing Mr. Griffin” passt auch hervorragend in die Spannungsschublade und mit „Die unendliche Geschichte” hake ich erneut einen Klassiker unter den Kinderbüchern ab. Die Ausgabe ist schon ziemlich alt, aber sie ist einfach wunderschön. Mit tollen Farben und hübschen Verschnörkelungen auf den Innenseiten.

Nach einem guten Start, bin ich schon mitten drin in einem Lesehoch. Dadurch sieht es gut aus, dass ich vielleicht sogar noch ein sechstes Buch schaffe. Ich hab da sogar schon was im Blick. ;)

Was lest ihr gerade und welche Bücher verlassen diesen Monat euren SuB?


4

{Rezension} Das Schicksal ist ein mieser Verräter



Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter || Autor: John Green

OT: The Fault in our Stars || Verlag: Hanser || Seiten: 288

ISBN: 978-3-446-24009-4 || Preis: 16,90€ (Hardcover)

Während er las, verliebte ich mich in ihn, so wie man in den Schlaf gleitet: langsam zuerst und dann rettungslos. - S. 117


Die 16-Jährige Hazel hat Lungenkrebs. Unheilbar. Einzig ein Medikament verzögert das Wachstum der Tumoren. Sie geht nicht mehr zur Schule und hat deswegen kaum soziale Kontakte außerhalb ihrer Selbsthilfegruppe. Eines Tages lernt Hazel dort Augustus kennen und die beiden kommen sich näher. 
Hazels größter Wunsch ist es, dem Autor ihres Lieblingsbuches „Ein herrschaftliches Leiden” ein paar Fragen über dessen Ende zu stellen, und Augustus scheint ihr diesen Wunsch erfüllen zu können. Zusammen mit ihrer Mutter machen sich die beiden auf den Weg nach Amsterdam.


Diese Rezi hat wirklich auf sich warten lassen. Aber wie heißt es so schön: Gut Ding will Weile haben.

Zu Beginn möchte ich sagen, dass es keinen Krebs in meiner nahen Umgebung gab. Trotzdem gibt es Krankheit in meiner Familie, wodurch ich mich wahrscheinlich mehr mit einigen Dingen, die im Buch vorkommen, auseinandergesetzt habe, als andere in meinem Alter.
Ich schreibe diese kurze Einleitung, damit man versteht, aus welcher Sicht ich das Buch beurteile, denn genau da scheinen sich die Meinungen zu scheiden.

Einige sagen, man kann Bücher dieser Art nicht beurteilen, wenn man nicht Vergleichbares erlebt hat und das gilt ebenso fürs Schreiben. Der Meinung bin ich nicht. Ich glaube, dass dieses Buch wichtig ist. Wichtig für alle gesunden und alle nicht gesunden Jugendlichen und vielleicht auch Erwachsenen. Es ändert etwas an der Art, wie „Kranke” behandelt und gesehen werden. Und es ist vielleicht die einzige Art für einige, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Das Buch bietet einen ungeschönten Blick auf einen kranken Teenager mit all seinen Wünschen, Sehnsüchten und Ängsten. Man liest nicht nur über das, was die Krankheit mit Hazel und Gus macht, sondern auch über das, was sie mit dem Umfeld macht.

„Ich bin eine Bombe und irgendwann gehe ich hoch, und ich würde die Zahl der Opfer durch Kollateralschäden gern minimieren, okay?” - S. 95

Dabei sind alle Protagonisten unheimlich echt. Vor allem ihre Stimmungen, die man mit ihnen durchlebt und die einen berühren. Neben Hazel und Gus, spielen die Eltern eine wichtige Rolle, was ich klasse finde. Eine weitere Besonderheit dieses Buches.

„Meistens konnte ich es verdrängen, aber die unerbittliche Wahrheit war die: Sie waren vielleicht froh, dass sie mich hatten, aber ich war trotzdem der einzige Grund für all ihren Kummer.” - S. 110

Normalerweise bemängle ich es, wenn Jugendliche zu philosophisch angehauchte Unterhaltungen führen, doch hier passt es einfach ins Gesamtbild. Man kann dieses Buch nicht einfach zwischendurch lesen. Man muss sich die Zeit nehmen, darüber nachzudenken und zu verstehen.

„Trauer verändert einen nicht, Hazel. Trauer bringt den wahren Charakter hervor.” - S. 261

Dann muss natürlich auch erwähnt werden, dass das ganze Buch extrem gut aufgebaut und geschrieben ist. Alles scheint wichtig zu sein und fügt sich perfekt zusammen. Manchmal kommen Sätze vor, die einfach nur gnadenlos ehrlich sind. Es fühlt sich nicht „ausgedacht” an und das macht es umso schlimmer. Allgemein liest sich das ganze Buch nicht wie eine ausgedachte Geschichte, weshalb es nur schwer mit anderen vergleichbar ist.

„Denn es gibt nur eins auf der Welt, dass ätzender ist, als mit sechzehn an Krebs zu sterben, und das ist, ein Kind zu haben, das an Krebs stirbt.” - S. 13
Die Umschlaggestaltung finde ich sehr gelungen, vor allem weil ich ja nicht so der Fan von Bildern / Fotos / echten Menschen auf dem Cover bin. Den Städtemix aus Hazels Zuhause und Amsterdam, das Blau und das Rot und die Pusteblumensamen, die in Sterne übergehen sind einfach gut gewählt. Mir gefällt, dass es irgendwie unaufdringlich schön ist.

Ein weiterer wichtiger Pluspunkt: Ich habe die total grammatisch richtige Pluralform von Tumor gelernt. Tumore ist ärmlich umgangssprachlich. ;)


                       

Nehmt euch die Zeit, den das Buch ist es wert. Sowohl die Idee der Geschichte, als auch John Greens Stil manchen es zu etwas Besonderem.